Alternative Realities
Ideensammlung
Zu Beginn der Projektfindung beschäftigte mich das Thema Intuition und wie der Mensch versucht, in scheinbar zufälligen Situationen Muster zu erkennen. Mich faszinierte besonders, wie stark unser Gehirn darauf trainiert ist, Zusammenhänge zu sehen, auch dort, wo vielleicht keine sind. Diese Tendenz spielt auch auf Social Media eine grosse Rolle, denn Plattformen wie TikTok zeigen Inhalte, die gezielt die Intuition „herausfordern“, etwa durch psychologische Tests, optische Illusionen oder Videos, die vermeintlich persönliche Gedanken erraten.
Die Idee war es, zu untersuchen, wie digitale Inhalte unsere Intuition ansprechen oder sogar manipulieren können und welche Rolle die visuelle Gestaltung, Suggestion und Selbstprojektion dabei spielen. Das Thema bot viele inhaltliche und spannende gestalterische Möglichkeiten, war aber für die Ausarbeitung zu breit und wurde deshalb nicht weiterverfolgt.
Eine weitere Idee, die mich in der Anfangsphase beschäftigte, war der Umgang mit Desinformation auf Social Media insbesondere im Zusammenhang mit der Deepfake-Technologie. Ich wollte untersuchen, wie sich durch Mittel wie KI-generierte Videos falsche Nachrichten überzeugender und schneller verbreiten lassen. Vor allem auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube entstehen Inhalte, die auf den ersten Blick glaubwürdig wirken, obwohl sie vollständig konstruiert sind. Diese Idee zielte darauf ab, eine kritische Auseinandersetzung mit Bildmanipulation und der Rolle von visueller Glaubwürdigkeit im digitalen Zeitalter anzustossen.
Die Beschäftigung mit Deepfakes war ein wichtiger Ausgangspunkt, um Vertrauen, Wirklichkeit und Manipulation zu hinterfragen und wurden somit auch zu Themen, die im finalen Projekt zentral sind.
Aus einer allgemeinen Auseinandersetzung mit Unsicherheit und der Suche nach alternativen Wirklichkeiten entwickelte sich die Idee, Verschwörungstheorien als zentrales Thema zu behandeln. Mich interessierte dabei vor allem, wie solche Erzählungen in digitalen Räumen entstehen, sich verbreiten und durch visuelle Mittel, die oft auch manipulativ genutzt werden, glaubwürdig erscheinen. Diese Idee bildete schliesslich die Grundlage für das finale Projekt.